Russland zettelt einen Krieg in Europa an und es stellt sich die Frage, wie die Rolle von Sarkasmus in Zeiten des Krieges zu verstehen ist.
Die Rolle von Sarkasmus in Zeiten des Krieges
Folge 07/Staffel 03
Was war das für ein Donnerstag! Für mich als Ostwestfalen in Köln war das ein ganz gewöhnlicher Tag. Ich habe schließlich nichts am Hut mit Altweiberfastnacht!
Ja, ok, wir kommen diese Woche natürlich nicht um dieses Thema herum! Vielleicht haben Sie es schon bemerkt: Corona ist vorbei! Zumindest höre ich davon nichts mehr in den Nachrichten!
Ja, Sie merken, ich bin diese Woche irgendwie etwas zynischer. Der Grund liegt tief im Osten. Russland hat die Ukraine überfallen! Das ist der erste Angriffskrieg in Europa nach dem zweiten Weltkrieg! Ich habe gestern den ganzen Tag gebraucht, das irgendwie für mich einzuordnen. Ich habe auch kurz überlegt, wie soll man in dieser Situation politisches Kabarett machen?
Muss man zu allem etwas sagen?
Ich habe mich jetzt ganz bewusst für das Thema Sarkasmus entschieden, über das ich heute sprechen möchte! Sarkasmus ist für mich eine Art Volkssturm des Verstandes. Ein letztes Aufbegehren meiner grauen Zellen, um überhaupt noch etwas zu dem Thema sagen zu können.
Und bevor Sie jetzt – zurecht – denken, muss man denn immer zu allem eine Meinung haben und was sagen? Nein, natürlich nicht! Fairerweise muss ich aber sagen, dass man nicht sieht, was ich nicht in meiner Sendung habe!
Für mich ist Sarkasmus aber auch nicht beliebig! Sie kennen bestimmt auch diese Momente, z.B. im Freundeskreis, wenn mal ein sarkastischer Spruch völlig daneben ist und in die Hose geht! Ja, in dem Fall ist es dann besser, kleine Hose anzuhaben.
Was ist Sarkasmus?
Sarkasmus ist eine sehr böse Form der Ironie, bei dem es darum geht, wortwörtlich etwas zu “zerfleischen”. In Sarkasmus steckt das griechische Wort “sarx”, also “Fleisch”. Tierschützer jetzt aufgepasst: Sarkasmus kennt keine Haltungsklassen!
Und das stimmt wahrscheinlich auch nur in Teilen. Sarkasmus ist nämlich auch eine Frage des Intellekts. Was ist denn jetzt entscheidend bei Sarkasmus?
3 Grundbedingungen für gelungenen und legitimen Sarkasmus
1. Man darf niemanden zum Sarkasmus zwingen!
Wenn man zum Beispiel im direkten Gespräch merkt, ich tue damit jemandem ungerechtfertigterweise weh, dann sollte man das lassen!
Im Netz und in der Öffentlichkeit gilt hingegen die Eigenverantwortung des Einzelnen. Einerseits verteile ich meinen Sarkasmus nicht wie ein Troll beliebig in Kommentarspalten und in DMs anderer Profile. Andererseits kann ich als sensibler Mensch auch umschalten, stummschalten, entfolgen oder weiterscrollen.
2. Sich an Gesetze halten!
Beleidigung, Hetze und Holocaustleugnung sind illegal. Beleidigt sein aber nicht! Um sich nicht sofort beleidigt zu fühlen, braucht man persönlich Reife. In der Öffentlichkeit setze ich Reife bei Erwachsenen voraus! Alles andere wäre Vorverurteilung!
3. Werte!
Sarkasmus ist für mich als Künstler, der mit Worten arbeitet, ein Stilmittel, Dinge zu sagen, die ich sagen möchte! Das ist gedeckt durch unsere gesellschaftlichen Werte mit Meinungs- und Kunstfreiheit.
Meinungsfreiheit ist ein Wert, den jede Person in unserer Gesellschaft ganz privat genießt! Kunstfreiheit ist der Wert, der es Menschen wie mir garantiert, ohne Einflussnahme von außen, meiner Kunst nachzugehen!
Meine Position als Künstler
Ich bin offizieller Künstler! Und ich zahle als Künstler in die Sozialversicherung und sogar in die Arbeitslosenversicherung ein. In letztere übrigens freiwillig! Damit bin ich ökonomisch und solidarisch in unsere Wertegemeinschaft integriert!
So, das wollte ich in diesen Tagen nicht mehr auf die lange Bank schieben! So, wie auch Wladimir Putin den Krieg nicht mehr auf die lange Bank schieben wollte. … Wobei, bei Putin ist die Entscheidung für Frieden eher runter vom langen Tisch!
Kein Frieden in den Social Media
Das ist so bitter! Wir sind das ja gar nicht mehr gewohnt, diese Kriegsvideos in den Social Media ohne irgendwelche religiösen Fanatiker zu sehen! Russland ist doch eigentlich auch christlich und nah an unserer Kultur dran. Wenn Jesus nicht auferstanden wäre, er würde sich im Grabe umdrehen!
Eine Wiederkehr von Jesus, auch wenn wir ihn jetzt brauchen könnten, ist unwahrscheinlich, weil Jesus der Erfahrung nach nur in Zeiten des Friedens kommt! Stichworte sind “Pax Romana” bzw. “Pax Augusta” für die Nerds unter Ihnen!
Rückkehr mit Absagen
Dafür will aber einer von Jesu Stellvertretern zurückkehren! Kardinal Woelki sagt kurz vor seiner Rückkehr aus der Auszeit erste Termine ab. Die Mehrheit der Gläubigen im Erzbistum Köln fordern seinen Rücktritt. Auch Mitarbeitende des Bistums sehen eine Weiterführung seines Amtes kritisch.
Kardinal Woelki hat innerhalb der fünf Monate seiner Auszeit volles Gehalt bekommen. Ziemlich ärgerlich, dass er jetzt wieder offiziell Geld fürs Nichtstun kriegen soll!
Gleichzeitig treten weiterhin die Menschen massenhaft aus der Kirche aus. Dann ist Woelki mit seinen verbleibenden Mitarbeitern bald allein. Am Ende versenken die Ratten das verlassene Schiff.
Die Rolle von Sarkasmus in Zeiten des Krieges und Fragen an die Zukunft
Viele Fragen sich jetzt nach der Zukunft der Kirche, dabei spielt sich dort doch alles in der Vergangenheit ab!
Ich hoffe, ich konnte deutlich machen, welche Rolle Sarkasmus für mich hat! Nächste Woche klären wir, wie Caption Price in CoDWW3 im Alleingang den Ukraine-Krieg beendet. Vielen Dank an meine Steady-Unterstützer! Auf meiner Webseite gibt es jetzt für alle, die mich mit einem kleinen monatlichen Beitrag unterstützten, ein exklusives Video!
Ich bin Martin Bornemeier! Bewahren Sie Ihren Humor! Ciao!